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Géographie du Big Data

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Wir leben im Zeitalter des Big Data, zwischen Smartphone und Smart Grid, Smart City und Smart Farming. Überall kommen vernetzte und zunehmend automatisierte Formen der Datenaufzeichnung und -Verarbeitung ins Spiel, die unser Leben begleiten und beeinflussen. Daraus ergeben sich ungeahnte neue Chancen und Möglichkeiten (mehr Sicherheit, Komfort und Effizienz) aber auch neue Risiken und Probleme (verringerte Privatsphäre, neue Abhängigkeiten und Verletzlichkeiten, Hacking).

Die ASG Themengruppe „Geographien des Big Data“ interessiert sich für die Triebfedern, Funktionsweisen und Auswirkungen der digitalen „Systeme“, die unseren Alltag organisieren und überhaupt erst ermöglichen. Die Grundprämisse dabei ist, dass diese neuen Techniken der Macht (Foucault) nicht nur unsere Beziehungen untereinander verändern, sondern immer auch mit Raum zu tun haben. Videoüberwachung ist Raumüberwachung; Smartphone-Applikationen sind meist geo-lokalisiert; Waren-und Verkehrsströme werden dank Digitaltechnologie besser lokalisiert und geleitet; Grenzen werden diffierenzierter und mobiler überwacht; Zugänge zu Räumen automatisch differenziert, etc. Deshalb hat die Geographie vieles zum Verständnis der Big-Data Problematik beizutragen.

Dabei darf Big Data weder verherrlicht, noch verteufelt werden. Des Weiteren ist Abstand zu nehmen vom Bild eines Big Brothers, der unsere Gesellschaft im festen Blick und Griff hat. Im Gegenteil, Big Data schafft heute eine Vielzahl von Little Sisters, vom Kiosk um die Ecke mit seiner Videoüberwachung, bis zum sonntäglichen Familienspass mit Drohnen-Flug. Unbestritten ist dabei, dass Big Data unsere Gesellschaft, und mit ihr die Räume unseres Alltags, tiefgreifend verändert. Wir alle tragen dazu bei, mit unseren Smartphones, Computern, etc.; wir alle sind aber auch davon betroffen. Die Geographie ist deshalb gefordert, die richtigen Fragen zu stellen, und nach den entsprechenden Antworten zu suchen. Genau dies will die ASG mit dieser Themengruppe.

Aktivitäten

Die GeoAgenda 2016/4 war ganz dem Thema des Big Data gewidmet. Darin war von Drohnen und Überwachungskameras die Rede, aber auch von Predictive Policing, Smartphones und von der Kartographie im Allgemeinen. Es ging darum, die Chancen und Risiken dieser Technologien zu thematisieren und darauf aufbauend ein geographischen Betrachtungsprogramm des Big Data zu skizzieren.

Im Jahr 2019 wurde unter anderem ein Workshop zur Thematik des Big Data in der Landwirtschaft durchgeführt. Tatsächlich werden nicht nur Städte, sondern auch Bauernhöfe immer digitalisierter und dadurch transparenter und techno-abhängiger. Der Melkroboter war gestern, morgen wird es der selbstfahrende Traktor und die Düngemittel sprühende Drohne sein. Auch hier kann die Geographie, d.h. auch die ASG, wieder ihre gesellschaftliche Relevanz unter Beweis stellen.

Francisco Klauser, 2019

Francisco Klauser
Francisco KlauserImage: Anita Schlaefli

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